27.2.08

Was ist das Unbestimmte in und an der Philosophie?

Frage: Im Beitrag Beweis-Philosophie-definieren Nr. 2 wurde allgemeingültig nachgewiesen, dass Philosophie nichts gänzlich Unbestimmtes bzw Undefiniertes ist.

Wenn aber Philosophie nichts gänzlich Unbestimmtes ist: Warum wird dann, in diversen Definitionen, immer wieder, eben, auf die Unbestimmtheit der Philosophie hingewiesen?

Antwort: Der Grund dafür ist, dass Philosophie zwar nicht gänzlich, ABER DOCH, in zweierlei Hinsicht, Unbestimmt bzw Undefiniert ist:

Im Gegensatz nämlich zu Einzelwissenschaften, wie zB Biologie oder Physik, verfügt die Philosophie, weder, über einen fest vorgegeben bzw vordefinierten Gegenstandsbereich, noch, verfügt sie über bestimmte, vorgegebene Erkenntnis-Methoden, von denen man sagen könnte, dass sie typisch wären, für die Philosophie.

Biologie und Physik, sind Naturwissenschaften, und bedienen sich als solche, typischerweise, naturwissenschaftlicher Erkenntnis-Methoden.

'Heute definieren sich die Naturwissenschaften über ihre Methoden... Es werden Hypothesen gebildet und systematische Experimente durchgeführt, um diese Hypothesen zu überprüfen.'

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturwissenschaften - 27.2.2008

Aber auch die Aufgabenverteilung, der beiden Wissenschaften, ist klar geregelt:

'Die Physik - griechisch φυσική, physike „die Natürliche“ - ist die grundlegendste der Naturwissenschaften. Sie beschreibt elementare Gebiete der Natur und deren Zusammenhänge, zum Beispiel Kräfte und die Bewegung von Körpern, aber auch komplexe Zusammenhänge wie die Dynamik von Raum und Zeit oder den Atombau.'

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturwissenschaften - 27.2.2008

und

'Die Biologie - griech. βίος, bíos Leben und λόγος, lógos Lehre - befasst sich mit lebenden Organismen, angefangen bei den kleinsten Organismen wie Bakterien bis hin zum Menschen. Sie baut dabei einerseits auf Erkenntnisse der Chemie auf und beschreibt und erklärt die stofflichen Vorgänge in lebenden Organismen. Andererseits formuliert sie übergreifende Gesetze über die Entwicklung, die Lebensweise und Fortpflanzung und andere Vorgänge und Erscheinungen.'

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturwissenschaften - 27.2.2008

Die Philosophie hingegen, ist nicht nur auf einem bestimmten Teil-Aspekt der Wirklichkeit beschränkt.
Denn: Im Grunde, kann alles zu einem Gegenstand bzw Thema der Philosophie gemacht werden, und, man kann daher, im Grunde, über alles und jedes philosophieren.

Thematisch, sind somit, der Philosophie, keinerlei Grenzen gesetzt.

Aber auch in ihrer Methode, ist sie völlig frei.
Denn: In der philosophischen Auseinandersetzung, ist es, grundsätzlich, ebenso gestattet, sich des Glaubens, der Gefühle, oder der Intuition zu bedienen, wie auch des Verstandes, oder anderer Mittel.

Ergo, ist man in der Philosophie, SOWOHL in der Wahl der Mittel ALS AUCH in der Wahl des Themas, völlig frei.
DOCH: Diese völlige Freiheit in der Wahl der Mittel UND der Themen, darf nicht dahingehend falsch verstanden werden, dass Philosophie, in ihrer Gesamtheit, etwas, gänzlich Beliebiges ist!

Warum jede philosophische Richtung - selbst der/ ein Nihilismus - ein theoretisches System bildet bzw beinhaltet

Der folgende Dialog, ist inspiriert von einer Diskussion mit dem User sw, im Philosophie Forum : Grundlagen der Philosophie:

Rik (fiktiver Gesprächspartner): Hallo Mulmi.

Deine, im Beitrag These-Philosophie-definieren Nr. 2 aufgestellte Behauptung, dass das Vorhandensein eines theoretischen Systems, stets, gleichzusetzen ist, mit dem Sein von Philosophie, wird, unter anderem, dadurch widerlegt, dass es nicht nur systembezogene Philosophien gibt.

Ein Eklektiker oder Nihilist, ist, zB, kein Systemdenker!

Und wie sagte schon Nietzsche:

'Ich misstraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.'

Quelle: http://www.gutenberg.org/etext/7203

Mulmi: Hallo Rik.

Du widersprichst meiner geäußerten These, dass jede, wie auch immer geartete Philosophie ein theoretisches System ausbildet bzw beinhaltet, und benennst, als Begründung, für deine Sichtweise, zwei philosophische Richtungen, von denen du meinst, dass sie sich dadurch auszeichnen, dass sie eben kein theoretisches System ausbilden bzw beinhalten.

Mag sein, dass meine These auf tönen Beinen steht...

Doch: Deine Sichtweise, dass eine philosophische Richtung - wie zB der Eklektizismus - kein, wie auch immer geartetes theoretisches System ausbildet bzw beinhaltet, ist, objektiv, unzutreffend.
Und zwar, aus folgenden Gründen:

Sobald nämlich Philosophie, in unterschiedliche Richtungen, auf- und eingeteilt wird, entsteht schon alleine durch dieses Auf- und Einteilen, der Philosophie, in unterschiedliche Richtungen, ein theoretisches System; und, im Verlaufe dieses Auf- und Einteilens, wird bestimmt bzw definiert, welche spezifischen Eigenschaften den einzelnen, sich von einander unterscheidenden Richtungen zukommen.
Und dies bedeutet, dass jede, wie auch immer geartete philosophische Richtung, nicht nur, regelmäßig, Teil eines theoretischen Systems ist - sondern selbst auch, immer, ein solches darstellt.

Eine philosophische Richtung also, die kein, wie auch immer geartetes theoretisches System bildet bzw beinhaltet, kann es niemals geben!

Und... was das von dir eingebrachte Nietzsche-Zitat betrifft...

Glaubst du, dass Nietzsche damit zum Ausdruck bringen wollte, dass er gegen jede Form des theoretischen Systems eingestellt war?
Oder: Richtete sich seine Kritik, vielleicht, gegen eine ganz bestimmte Form des/ eines theoretische Systems?

Und was glaubst du, warum, häufig, von der/ einer (speziellen) Philosophie Nietzsches gesprochen wird?

Gab es, deiner Meinung nach, im Philosophieren Nietzsches, keine, wie auch immer geartete Ordnung, keinen Zusammenhang?

War, deiner Meinung nach, Nietzsches Art zu philosophieren, vollständig chaotisch?

Und: Was ist, deiner Meinung nach, Philosophie?

21.2.08

Die Definition von Philosophie, im Philosophie Lexikon 'Peter Möller – Philolex' – Warum es irrelevant ist, dass jeder einer Definition zustimmt

Im Philosophie Lexikon 'Peter Möller - Philolex' wird Philosophie, allgemein, folgendermaßen beschrieben bzw definiert:

"Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, eine Definition für Philosophie zu finden, der alle Philosophen zustimmen.

Die Philosophie gibt es so wenig wie die Religion. Die Philosophen haben in den vergangenen ca. 2500 Jahren die unterschiedlichsten und widersprechensten Behauptungen aufgestellt, zu denen sie oft auf unterschiedlichsten Wegen gelangten, und sie haben sich untereinander häufig gegenseitig zu Scharlatanen erklärt.

Am ehesten wird folgende Definition die meiste Zustimmung finden:

'Philosophie ist der Versuch des Menschen mit dem Mittel des Denkens sein Dasein, die von ihm wahrgenommene äußere Welt und sein eigenes Inneres zu erklären.'

Dieser Definition werden aber vielleicht die Menschen nicht zustimmen, die nicht erklären wollen, weil sie dies für unmöglich halten und jene, die nicht mit Denken, sondern auf anderen Wegen, z.B. durch Intuition oder Meditation, die Wahrheit zu finden glauben."

Quelle: http://www.p-moeller.de/philosop.htm (20.2.2008)

Dass Philosophie schwer zu definieren ist, bedeutet noch lange nicht, dass es unmöglich ist.

Und dass nicht jeder, einer möglichst allgemein-umfassenden Definition, von Philosophie, zustimmen wird, ist nahezu voraussehbar...

Schon aus purer Eitelkeit, werden wohl manche einer Definition, die nicht von ihnen kreiert wurde, NICHT zustimmen!

ABER: Bei genauer Betrachtung, ist es auch keineswegs notwendig, dass alle einer Definition zustimmen (müssen).
Denn: Vielmehr entscheidend für eine (Sprachlich-beschreibende-)Definition ist, dass sie nicht zu weit gefasst ist, dass sie keinerlei innerer Widersprüche aufweist, und, dass das, das sie beschreibt bzw definitorisch festhält, tatsächlich zutreffend ist.

Für eine möglichst all-umfassende Definition, des Phänomens Philosophie, bedeutet dies,
dass es gänzlich irrelevant ist, ob Frau Hinz oder Herr Kunz, einer allgemein-umfassenden Definition, von Philosophie, zustimmen - oder, ob sie dies nicht tun.

Und zwar, ist dies so lange irrelevant, so lange folgende 3 Bedingungen erfüllt sind:

1.: Es ist so lange irrelevant, so lange die Definition, von Philosophie, nicht zu weit gefasst ist, sodass eine klare Abgrenzung, zu anderen Phänomenen, unmöglich ist.

2.: Es ist so lange irrelevant, so lange die Definition keine inneren Widersprüche aufweist, und sie sich, solcherart, selbst widerlegt.

Und 3.: Es ist so lange irrelevant, so lange das, das die Definition über Philosophie aussagt, AUSNAHMSLOS, auf ALLE Philosophien zutrifft.

Ein weiterer Kritikpunkt, an der Philosophie-Definition von Peter Möller, ist, dass zwar behauptet wird, dass es DIE (Definition) von Philosophie nicht gibt, ABER: Nur einen Satz später, wird darauf hingewiesen, dass sich DIE Philosophen, in der Vergangenheit, nicht, auf eine gemeinsame Definition, von Philosophie, einigen konnten.

Wenn es nicht DIE Philosophie gibt, dann gibt es auch nicht DIE Philosophen!

Und abschließend muss festgehalten werden, dass die Definition, von der Peter Möller glaubt, dass sie den meisten Zuspruch erfahren wird, nicht nur alle Glaubenssysteme und Östlichen Philosophien ausklammert, sondern auch all jene Philosophien, deren Sinn bzw Zweck nicht darin besteht, nach Wahrheit und nach Wirklichkeit zu suchen (siehe: Beweis-Philosophie-definieren Nr. 1).

Der Anfang aller Philosophie, ist nicht das Staunen, sondern die Notwendigkeit

Der Anfang aller Philosophie, ist nicht das Staunen, sondern die Notwendigkeit, zu planen, um zu überleben.

Begründung:

Thales, mochte vielleicht das Staunen über die 'Wunder' der Welt, in der er lebte, zur theoretisch-systematischen Ausseinandersetzung, mit dieser, geführt haben...

Ein Urzeit-Mensch hingegen, musste sich die Welt, in der er lebte, mittels unterschiedlicher Strategien bzw Theorien, systematisch erschließen, um in ihr zu überleben!

20.2.08

Die Definition von Philosophie bei PhilLex - und: warum Philosophie nicht zu menschbezogen definiert werden sollte

Bei PhilLex wird Philosophie, allgemein, folgendermaßen beschrieben bzw definiert:

"Heute bezeichnet man als Philosophie jede theoretisch begründete Anschauung vom Weltganzen, der Stellung des Menschen im Weltganzen, der Werte, der Erkenntnis- und Handlungsmöglichkeiten des Menschen sowie seiner Rechte und Pflichten.
Die Fragen nach der Abgrenzung des Gegenstandsbereichs und nach der Gültigkeit von Argumenten und Theorien sind philosophische Fragen ist.
Die Philosophie setzt die Einzelwissenschaften voraus. Die Einzelwissenschaften brauchen die Philosophie zur Begründung ihrer allgemeinen, mit anderen Wissenschaften gemeinsamen Begriffe und Methoden."

Quelle: http://www.phillex.de/philos.htm - 19.2.2008

Diese Definition kommt einer allgemein-umfassenden Definition des Phänomens Philosophie bereits sehr nahe - näher vielleicht sogar, als die meisten Definitionen.
Leider jedoch, weist sie einige Schwächen auf.

Ein Schwachpunkt dieser Definition ist, zweifelsohne, dass sie den Mensch, zu sehr, in den Mittelpunkt stellt.

So könnte es, durchaus sein, dass auch andere Lebewesen, als der Mensch, Philosophien entwickeln (können). Und daher sollte, eine jede, möglichst allgemein-umfassende Definition, von Philosophie, nicht zu menschbezogen sein, und sollte, demzufolge, nicht die Möglichkeit, dass auch andere Lebewesen Philosophie(n) entwickeln (können), von vornherein, ausschließen.

Manch religiöse Texte, gelten, für manch Religiös-Gläubige, als von Gott, oder anderen 'Höheren Wesen', stammend.
Und wenn daher Philosophie ZU MENSCHBEZOGEN definiert wird, wird es, in vielen Fällen schwer, bis unmöglich, zu erklären, was das Philosophische, zB, in und an 'Heiligen Schriften', wie der Bibel oder dem Koran ist.

Des Weiteren, lässt die Definition von PhilLex, auch viele Kleinere-Philosophien, unberücksichtigt - wie zB Lebensphilosophien, die, dem Einzelnen, nur über die nächsten Tage hinweghelfen (sollen).

Und die Behauptung, dass (die) Philosophie die Einzelwissenschaften zur Voraussetzung hat, ist, schlicht und ergreifend unzutreffend.
Denn: Viele Religions-, Moral- oder Rechtssysteme, viele Unternehmens-Philosophien, viele Politische-Philosophien, und, viele Lebensphilosophien, beziehen sich in keinster Weise auf Einzelwissenschaften, noch haben sie mit Wissenschaft überhaupt etwas am Hut.

19.2.08

Begriffsdefinition: Sprachliche- und Existentielle-Definitionen

Die folgenden Begriffe, sind von mir eigens kreiert, um bestimmte Tatsachen mit einem eigenen Namen zu benennen.

Wem diese subjektiv erfundenen Begriffe hilfreich erscheinen, kann sie gerne verwenden.

Bei der Verwendung dieser Begriffe, sollte jedoch immer beachtet werden, dass sie weder im Allgemeinen-Sprachgebrauch noch in der Philosophie, oder einer anderen Wissenschaft, allgemein bekannt und anerkannt sind!

Subjektive-Begriffsdefinition:

Die im Beitrag Beweis-Existenz Nr. 19 nachgewiesene Tatsache, dass jedes Sein, durch die ihm zukommenden Eigenschaften, in seiner Existenz, bestimmt bzw definiert wird, macht deutlich, dass zwischen 2 grundlegenden Definitions-Arten zu unterschieden ist: Und zwar: Zwischen der sprachlichen und der existentiellen Art, der Definition.

Die Sprachliche-Definition:

Die Sprachliche-Definition, hat ein sprachbegabtes Subjekt zur Voraussetzung, und bestimmt ein Sein, einzig, mittels sprachlicher Mittel.

Typisch für diese Art der Definition, ist auch, dass sie ein stark beschreibendes Element aufweist.

Beispiel:
Die sprachliche Definition eines Seins, wie zB eines Baums oder einer Hecke, erfolgt, zumeist, in Form einer sprachlichen Beschreibung, der jeweiligen Eigenschaften, des zu definierenden Seins.

und

Die Existentielle-Definition:

Im Gegensatz zur Sprachlichen-Definition, ist die Existentielle-Definition, nichts Sprachlich-Theoretisches, und erfolgt, ausschließlich, in und an Phänomenen, jenseits der sprachlichen Sphäre.

Mein Herz, zB, ist ein typischer Teil, eine typische Eigenschaft, meines menschlichen Körpers.
Und da es ein typischer Teil, eine typische Eigenschaft, meines menschlichen Körpers ist, bestimmt und definiert es diesen, in seinem Sein.

ABER: Mein Herz bestimmt und definiert meinen menschlichen Körper, nicht (nur), deshalb, da ich es sprachlich derart definiere.
Nein!
Das Organ, namens Herz, das sich bereits in einer sehr frühen Phase meiner Existenz, in mir, ausgebildet hat, hat schon meinen menschlichen Körper bestimmt und definiert bevor ich überhaupt dazu in der Lage war Schallwellen, geschweige denn Sprache, wahrzunehmen und verstandesmäßig zu verarbeiten, und, es würde auch, selbst dann, wenn ich niemals sprachliche Fähigkeiten erlangt hätte, und wenn ich, von einem auf den anderen Tag, ins Komma fallen würde, weiterhin, unabhängig jeglicher Sprache, meinen menschlichen Körper, und damit meine Existenz, als Mensch, bestimmen und definieren.

Und was für mein Herz gilt, gilt, in selber Weise, auch für jeden anderen Teil meines menschlichen Körpers, und, allgemein, für jedes andere Sein, dessen Existenz nicht nur eine rein-sprachliche ist.

Und dies bedeutet:

Die/ Eine Existentielle-Definition, eines Seins, ist, regelmäßig, eine nicht-sprachliche Bestimmung bzw Definition, und erfolgt, ausschließlich, durch jene Eigenschaften des Seins, die (auch) unabhängig von Sprache existieren (würden).

Zur besseren Unterscheidung der beiden Definitions-Arten, könnte man die Sprachliche-Definition auch als (die) Kulturelle-Definition und die Existenzielle-Definition als (die) Natürliche-Definition bezeichnen.
Denn: Sprache, ist ein kulturelles Phänomen, und die Existentielle-Definition, zB unseres Universums, vermag sich auch völlig unabhängig, von Kultur, zu vollziehen.

18.2.08

Was Philosophie noch alles NICHT ist

Im Beitrag Beweis-Philosophie-definieren Nr. 1 wurde objektiv nachgewiesen, dass die Liebe zur Weisheit und die Suche nach Wahrheit und nach Wirklichkeit NICHT das Gemeinsame ALLER Philosophien sind.

Was aber ist Philosophie, noch alles NICHT?

Gehen wir Schritt für Schritt vor:

1.: Philosophie ist, niemals, etwas gänzlich Unbestimmtes.

Denn: Wäre (eine) Philosophie etwas, in ihrem Sein, gänzlich Unbestimmtes, wäre sie in keiner Hinsicht definiert, und besäße, folglich, keine Eigenschaften.

Eine gänzlich eigenschaftslose Philosophie aber, wäre gänzlich ohne Inhalt, und wäre, solcherart, ohne jede Aussage.

Jede Philosophie aber - selbst der nihilistischeste Nihilsmus -, zeichnet sich gerade dadurch, wesenhaft aus, dass sie etwas aussagt, dass sie für etwas steht, und dass sie, somit, einen bestimmten Sinn besitzt bzw Zweck erfüllt.

Eine gänzlich aussagenlose, für nichts stehende, und völlig Sinn bzw Zweck entleerte Philosophie, gibt es nicht - und wird es niemals geben!

Und, da dem so ist, ist die weitverbreitete Sichtweise, dass Philosophie etwas gänzlich Unbestimmtes ist, durch die Realität, JEDER EINZELNEN Philosophie, widerlegt, und ist, unzutreffend.

2.: Philosophie ist, niemals, etwas gänzlich Spontanes.

Wenn ich, zB, von jemanden körperlich attackiert und geschlagen werde, und ich mich, vor lauter Schreck, überraschenderweise, nicht wehre, so ist diese meine Schock-Reaktion, keine philosophische Reaktion.

Wenn ich allerdings, prinzipiell, gegen körperliche Gewaltanwendung eingestellt bin, so ist diese meine Überzeugung bzw Sichtweise ein Resultat, eines (vorangegangenen) Reflexionsprozesses.
Und wenn ich mich, sodann, im Falle eines körperlichen Angriffs auf mich, aufgrund meiner prinzipiellen Ablehnung von körperlicher Gewalt, bewusst nicht zu Wehr setze, so ist dieses mein Nicht-Zurück-Schlagen, keine schreckhafte, aus der Überraschung geborene Reaktion, SONDERN, baut auf bestimmten, theoretischen Prinzipien auf, und ist ein Ausdruck meiner, persönlichen Philosophie.

Ein weiterer, wesentlicher Unterschied, zwischen den beiden hier, beispielhaft genannten Reaktion, besteht auch darin, dass die eine Reaktion eine rein-biologische ist, und die andere, ist kulturell begründet.

Oder: Man könnte es auch folgendermaßen formulieren:

Das Eine, ist Biologie - und das Andere, ist Kultur, Philosophie!

Und aus dem soeben Gesagten bzw Festgestellten, ergibt sich, fast schon zwangsläufig der nächste Punkt, was Philosophie, mit Sicherheit, NICHT ist:

3.: Philosophie ist, niemals, nur ein Gefühl.

Denn: Gefühle wie Schmerz, Angst, oder Hunger zu empfinden, ist, in erster Linie, ein biologisches Phänomen, und ist, als solches, noch keine kulturelle Leistung.

Zu fühlen, als solches, ist ebensowenig eine kulturelle Leistung, wie zu sehen, zu riechen, oder zu hören.

Kulturell, und damit philosophisch, wird es erst dann, wenn, aus dem Wahrgenommenen, gelernt wird.

Das Gemeinsame ALLER Philosophien, ist weder die Liebe zur Weisheit noch ist es die Suche nach Wahrheit und nach Wirklichkeit

Mein Ziel ist es, zu einer möglichst allgemein-umfassenden Definition des Phänomens Philosophie zu gelangen.

Meine Frage lautet daher: Was ist es, das, ausnahmslos, ALLEN Philosophien gemeinsam ist?

Die meisten werden wohl, auf diese Frage, antworten, dass allen Philosophien, die Suche nach (der) Wahrheit, gemeinsam ist, und, dass alle Philosophien versuchen, zu ergründen und darzustellen, was (die) Wirklichkeit ist.

Die Philosophien eines Heraklits oder eines Parminides, haben, zweifelsohne, in ihrer Unterschiedlichkeit, die Suche nach Wahrheit und nach Wirklichkeit gemeinsam.

Doch: Die Definition, dass Philosophien nach Wahrheit und nach Wirklichkeit suchen, trifft, lediglich, auf eine ganz bestimmte Art von Philosophie(n) zu.

Die Philosophie des deutschen, österreichischen oder schweizerischen Rechtssystems beispielsweise, ist es primär nicht, nach Wahrheit und nach Wirklichkeit zu suchen.
Denn: Die Aufgabe eines (jeden) Rechtssystems, besteht, zuallererst, darin, dem sozialen Leben, mittels Regeln, (eine) Ordnung zu verleihen - und nicht in der Suche, nach Wahrheit und nach Wirklichkeit.

Und die Philosophie eines, vor allem, profitorientierten Unternehmens, wird wohl in den meisten Fällen, eher, auf das Maximieren des monetären Gewinns ausgerichtet sein, als, auf die/ eine Suche, nach Wahrheit und nach Wirklichkeit.

Die Philosophien von Rechtssystemen, und die meisten Unternehmens-Philosophien, widerlegen die These, dass die Suche nach Wahrheit und nach Wirklichkeit, das Gemeinsame, ALLER Philosophien, ist!

Wenn aber die Suche nach Wahrheit und nach Wirklichkeit NICHT das Gemeinsame, ALLER Philosophien, ist: Was ist es dann?

Ist es, vielleicht, die vielbeschworene Liebe zur Weisheit?

Wenn man sich allerdings in Erinnerung ruft, wie viele extremistische Gruppierungen den Terror, und damit Gewalt, gegen unschuldige Menschen, zu ihrer Philosophie erheben, wird rasch deutlich, dass, keineswegs, ALLE Philosophien weise sind.

Und eine, rein auf die Erlangung von Wissen ausgerichtete Philosophie, hat mit Weisheit, ebenfalls, nicht allzuviel am Hut.
Denn: Wissen alleine, ist noch keine Weisheit.

Und da viele Philosophien, weder, ein Ausdruck von Weisheit sind, noch, das Bestreben in sich tragen, zu Weisheit zu führen, bleibt festzuhalten, dass auch die Liebe nach Weisheit, ganz gewiss nicht, das Gemeinsame, ALLER Philosophien, ist!

Doch: Wenn auch die Liebe zur Weisheit NICHT das Gemeinsame ist: Was bleibt dann noch, an Gemeinsamkeit?

Es gibt immer nur bestimmte Philosophien

Das lustige an Philosophien ist, dass es immer nur GANZ BESTIMMTE Philosophien gibt – und damit immer nur Philosophien, die definiert sind.

Gänzlich unbestimmte Philosophien, gibt es nicht nur nicht: Sie sind auch, gänzlich unmöglich!

Dieser Aphorismus bezieht sich auf den Beitrag Beweis-Philosophie-definieren Nr. 2

Philosophie, ist nicht immer weise

Philosophie, ist nicht immer weise!
Oder worin besteht die Weisheit, in der Philosophie links- und rechtsradikaler Parteien? ... Ich glaub, da kann man lange suchen...

Dieser Aphorismus bezieht sich auf den Beitrag Beweis-Philosophie-definieren Nr. 2

Man kann jeden Quatsch zur Philosophie erklären

Man kann jeden Quatsch zur Philosophie erklären bzw erheben...

Das Entscheidende aber ist: Sagt man leidlich, dass etwas eine (bestimmte) Philosophie ist – oder: meint man es auch tatsächlich so!

7.2.08

Ist das Erstellen einer Einkaufsliste, tatsächlich, bereits Philosophie?

Der folgende Dialog, ist rein fiktiv:

Niki (fiktiver Gesprächspartner): Im Beitrag These-Philosophie-definieren Nr. 2 stellst du die Behauptung auf, dass überall dort, wo ein theoretisches System entsteht, Philosophie entsteht.

Du setzt also das Vorhandensein eines theoretischen Systems, allgemein, mit Philosophie gleich.

jedes/ ein theoretisches System = Philosophie

Wenn ich mich allerdings an deiner These orientiere, dann würde das ja bedeuten, dass auch etwas völlig Alltägliches, wie das Erstellen einer Einkaufsliste, ein philosophischer Akt wäre.
Denn: Jede Einkaufsliste, ist ein theoretisches System.

Und ich frage mich: Ist es, tatsächlich, Philosophie, eine Liste für den nächsten Einkauf zu erstellen?

Mulmi: Ja, das ist es!

DENN: Immer dann, wenn du eine Einkaufsliste erstellst, überlegst du, strukturierst und planst du, einen bestimmten, zukünftigen Teil deines Lebens.

Ein Einkauf, ist zwar nur ein sehr kleiner Bereich, des (Alltags-)Lebens – aber: immerhin.

Durch das Erstellen einer Einkaufsliste, gibst du, einem Teil deines Lebens, eine bestimmte theoretische Basis, und damit Ordnung.

Und wenn man es genau betrachtet, so ist das Erstellen einer Einkaufsliste, im Grunde bzw im Kleinen, nichts anderes, als wenn ein Unternehmen, im Großen, versucht, für sich, eine Unternehmens-Philosophie auszuarbeiten.
Denn: Sowohl in dem einen als auch im anderen Fall, wird versucht, dem eigenen Verhalten, eine theoretische Grundlage zu geben, an der man sich, im jeweiligen Fall, orientieren kann.

1.2.08

Glauben heißt nichts wissen? - Jeder Glaube, hat Wissen zur Voraussetzung

Umgangsprachlich ist der Satz 'Glauben, heißt nichts wissen!' sehr beliebt, und findet vor allem dann Verwendung, wenn daran erinnert werden soll, dass es sich bei religiösen Sichtweisen um Glaubensaussagen und nicht um wissenschaftliche Fakten handelt.

So nützlich diese Satz mitunter ist:
Leider, hat er auch wesentlich dazu beigetragen, bei vielen die Überzeugung zu festigen, dass Wissen und Glauben, in einem krassen, schier unüberwindlichen Gegensatz stehen, und dass sie, als gegensätzliche Erscheinungen, einander ausschließen.
Ganz nach dem Motto:
'Wer etwas glaubt, der weiß es nicht!
Und wer etwas weiß, der glaubt nicht daran!'

Wissen und Glauben aber, schließen einander nicht aus.
Denn: Jeder Glaube, hat Wissen zur notwendigen Voraussetzung.

Oder: Könnte auch nur ein einziger Mensch, einen, wie auch immer garteten religiösen Glauben besitzen, wenn er nicht zumindest etwas, über die Religion wissen würde, an die er glaubt?!
... Ich glaube nicht...

Nur wenn ein entsprechendes (Vor-)Wissen vorhanden ist, kann man auch (an etwas) glauben.