28.8.08

Begriffsdefintion : Wirklichkeit/ Realität

Bedeutung des Begriffs, im Allgemeinen-Sprachgebrauch:

Im Allgemeinen-Sprachgebrauch wird der Begriff Wirklichkeit, vielfach, unterschiedlich verstanden und verwendet.

Folgende Bedeutungen des Begriffs sind mir, aus dem Allgemeinen-Sprachgebrauch, bekannt:

1. Bedeutungsmöglichkeit:

Wirklichkeit, ist das Existente.

Wirklichkeit = Existenz

'Ich bin Wirklichkeit.
Du bist Wirklichkeit.
Wir alle sind Wirklichkeit.
DENN: Wir alle existieren!'

2. Bedeutungsmöglichkeit:

Wirklichkeit, ist die/ eine Welt

Wirklichkeit = Welt = Umfeld = Lebensraum

'Eine andere Welt, eine andere Wirklichkeit als diese, kenne ich nicht!
In dieser Welt, in dieser Wirklichkeit lebe ich!'

3. Bedeutungsmöglichkeit:

Wirklichkeit, ist die/ eine möglichst unverfälschte Existenz/ Aussage.

Wirklichkeit = Wahrheit

'Dies ist keine Illusion.
Dies ist kein Traum
DIES ist die Wirklichkeit - wie sie nun einmal ist!'

'Sag mir die Wahrheit!
Ich möchte wissen, wie es sich in Wirklichkeit zugetragen hat!'

Subjektive Begriffsdefinition(en):

Da der Begriff Wirklichkeit, im Allgemeinen-Sprachgebrauch, mehrere Bedeutungsmöglichkeiten aufweist, erscheint es mir sinnvoll die unterschiedlichen Bedeutungsmöglichkeiten des Begriffs mit eigenen, möglichst aussagekräftigen Namen zu versehen.

Meine (subjektiven) Namens-Vorschläge sind:

Ich schlage vor, von nun an, die 1. Bedeutungsmöglichkeit des Begriffs Wirklichkeit als Existentielle-Wirklichkeit und die 2. Bedeutungsmöglichkeit als Existentielle-Welt-Wirklichkeit oder kurz als Welt-Wirklichkeit zu bezeichnen.

Die 3. Bedeutungsmöglichkeit ist völlig deckungsgleich mit dem Begriff Wahrheit.

Die Begriffe Wirklichkeit und Realität sind, insgesamt, füreinander Synonyme.

Wirklichkeit = Realität

27.8.08

Was ist Weisheit?

Der folgende Dialog orientiert sich an einer realen Diskussion im Philosophie Forum : Sein Wahrheit und Wirklichkeit:


Magoo: Mich würde interessieren was eurer Meinung nach Weisheit ist!?


Auch ich kenne den Spruch 'Wissen alleine, ist noch keine Weisheit!' - doch dieser Spruch alleine hilft mir im Verständnis dessen, was Weisheit ist, nicht unbedingt weiter!


ichbinich: Hallo Magoo.


Ich glaube, Weisheit hat vor allem damit zu tun, aufgrund großer Erfahrung richtige und damit weise Entscheidungen zu treffen.


Mulmi: Wenn dem so wäre, und sich Weisheit ALLEINIGLICH darauf reduzieren würde, aufgrund großer Erfahrung(en) das Richtige zu tun, müsste demzufolge auch ein in der Jagd erfahrener und erfolgreicher Löwe als weise gelten!?
DENN: Er hat große Jagderfahrung und tut, im Verlaufe der Jagd, zumeist das Richtige.


Ist allerdings ein, in der Jagd erfahrener und erfolgreicher Löwe TATSÄCHLICH weise?


Irgendetwas in mir sträubt sich dagegen, einen solchen Löwen als weise einzustufen...

Vielleicht ist Weisheit ja mehr, als ‘lediglich‘ aus Erfahrung heraus das Richtige zu tun?


ichbinich: Wieso kann ein Löwe nicht weise sein?


Mulmi: Ich möchte nicht grundsätzlich ausschließen, dass auch ein Löwe weise sein kann...
DOCH: Irgendwie erscheint es mir als nicht ausreichend, einen Löwen EINZIG DESHALB als weise zu bezeichnen, da er ein erfahrener und erfolgreicher Jäger ist!


Vielleicht ist das Beispiel mit dem Löwen nicht das Beste!?


Ich würde, zB, Roger Federer ebenfalls nicht, EINZIG DESHALB, da er im Tennisspiel erfahren ist und den Tennis-Court oft als Sieger verlässt, als weise bezeichnen.
Und: Ich würde ebenso wenig jemanden, EINZIG DESHALB, als weise einstufen, da dieser Jemand, zB, Tolles in der Küche leistet, eine Fremdsprache perfekt beherrscht oder in Mathe besser ist, als andere seines Jahrgangs.


EINZIG, in einem (singulären) Bereich Besonderes zu leisten, erscheint mir - wie schon gesagt - NOCH NICHT als Weisheit!


Wenn ich allerdings an den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt denke, dann scheint mir bei ihm - zumindest was viele seiner gegenwärtigen politischen Positionen betrifft -, irgendwie, die Bezeichnung weise passend...


Vielleicht ist Weisheit ja die Fähigkeit ETWAS in einem größeren, umfassenderen Kontext zu betrachten und zu verstehen!?


Ein guter Mathematiker, wäre dann ein Mathematiker, der die Mathematik gut beherrscht.
Und ein WEISER Mathematiker, wäre dann ein Mathematiker, der die Mathematik NICHT NUR gut beherrscht, SONDERN AUCH dazu in befähigt ist Mathematisches, in einem größeren, über die Mathematik hinausgehenden Kontext zu betrachten und zu verstehen.


Dass Weisheit die Fähigkeit ist, ETWAS in einem größeren und umfassenderen Kontext zu betrachten und zu verstehen, ist erstmal nichts weiter als ein 1. Vorschlag meinerseits, was Weisheit sein KÖNNTE...
Die Frage aber ist: Was hältst du von diesem 1. Vorschlag?

26.8.08

Der Marktplatz des Sokrates

Der Marktplatz des Sokrates, ist für mich das Internet!

Begriffsdefinition : Offizielle-Sprache, Umgangssprache, Mundart bzw Dialekt und Allgemeiner-Sprachgebrauch

Standardsprache (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Standardsprache) bzw Hoch- oder Schriftsprache.

Ich verwende die Bezeichnung Offizielle-Sprache deshalb (gerne), um das Verbindliche der Standard- bzw Hoch- oder Schriftsprache noch mehr hervor- und herauszuheben.

Standards, finden sich zB auch in der Mundart bzw im Dialekt.
Doch: Mundartliche-Standards werden, in den meisten Fällen, nicht von öffentlicher Seite normiert, und, zu verpflichtenden Sprachstandard auf Ämtern, Schulen oder Universitäten erklärt.

Umgangssprache:

Die Umgangssprache weicht sowohl von der Offiziellen-Sprache als auch von der Mundart bzw vom Dialekt ab, und nimmt somit eine sprachliche Sonderstellung ein.

Im alltäglichen Gebrauch von Sprache, kommt es - ganz selbstverständlich und natürlich - immer wieder zu Abweichungen vom Sprach-Standard (der Offiziellen-Sprache und/ oder der Mundart).

Bleiben diese Abweichungen vereinzelte Phänomene, so werden sie als sprachliche Fehlleistungen eingestuft.
Ganz nach dem Motto: 'Es ist in keinster Weise üblich, Derartiges zu sagen!'

Doch gewinnen Abweichungen an Popularität, und werden von einer größeren Zahl von Personen, mit einer gewissen Regelmäßigkeit, im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet, werden sie selbst, in gewisser Hinsicht, zum Standard (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Umgangssprache)

Mundart bzw Dialekt:

Mundart bzw Dialekt, ist eine, auf eine bestimmte Region beschränkte Sprachvariante (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Mundart).

Allgemeiner-Sprachgebrauch:

Der Allgemeine-Sprachgebrauch ist die Gesamtheit all jener Begriffe und Begriffsinhalte, die, allgemein, im jeweiligen Sprachraum verstanden und verwendet werden.

Für den Allgemeinen-Sprachgebrauch, der deutschen Sprache, bedeutet dies:
Ein Begriffsinhalt oder Begriff, der dem Allgemeinen-deutschen-Sprachgebrauch angehört, wird sowohl in Wien, in Thüringen, im Appenzell und in Luxemburg, in Niedersachsen, als auch im tiefsten Bayern, und, im übrigen deutschen Sprachraum, allgemein verwendet und verstanden.

Der Allgemeine-Sprachgebrauch ist etwas Lebendiges: Neue Begriffe und Begriffsinhalte entstehen - und manch andere, geraten in Vergessenheit.

Und ebenen, aufgrund seiner Lebendigkeit, weist der Allgemeine-Sprachgebrauch Begriffe und Begriffsinhalte auf, die (noch) nicht Teil der Offiziellen-Sprache sind.

Im Unterschied jedoch zur Umgangssprache und zur Mundart, werden jene Begriffe und Begriffsinhalte, des Allgemeinen-Sprachgebrauchs, die (noch) nicht Teil der Offiziellen-Sprache sind, in der Regel, im offiziellen Sprach- und Schriftverkehr derart behandelt, als wären sie offiziell.

22.8.08

Begriffsdefinition : Wahrheit

Bedeutung des Begriffs, im Allgemeinen-Sprachgebrauch

Der Begriff Wahrheit wird, im Allgemeinen-Sprachgebrauch, vielfach unterschiedlich verstanden und verwendet.

Folgende Bedeutungen des Begriffs sind mir, aus dem Allgemeinen-Sprachgebrauch, bekannt:

1. Bedeutungsmöglichkeit:

Die Wahrheit, ist ident mit Wirklichkeit

Wahrheit = Wirklichkeit

'Denn: Nichts ist wahrer als die Wirklichkeit!
Die Wirklichkeit, ist die wahrste Wahrheit!'

und

2. Bedeutungsmöglichkeit:

Die Wahrheit, ist eine mit der Wirklichkeit übereinstimmende Aussage.

'Ich möchte, dass du mir endlich sagst, wie es tatsächlich war!
Sag mir die Wahrheit!'

Subjektive Begriffsdefinition(en)

Da der Begriff Wahrheit, im Allgemeinen-Sprachgebrauch, mehrere Bedeutungsmöglichkeiten aufweist, erscheint es mir sinnvoll die unterschiedlichen Bedeutungsmöglichkeiten des Begriffs mit eigenen, möglichst aussagekräftigen Namen zu versehen.

Meine (subjektiven) Namens-Vorschläge sind:

Ich schlage vor, von nun an, die 1. Bedeutungsmöglichkeit der Wahrheit als Existentielle-Wahrheit und die 2. Bedeutungsmöglichkeit als Aussage-Wahrheit zu bezeichnen.

20.8.08

Woran ist erkennbar, dass etwas existiert bzw vorhanden ist?

Frage: Woran ist erkennbar, dass etwas existiert bzw vorhanden ist?

Antwort: Etwas existiert bzw ist gegeben und vorhanden, wenn es Eigenschaften ausweist!
DENN: Unabhängig davon, mit welcher Existenz man konfrontiert ist:
Ist man mit einer Existenz konfrontiert, so sind es immer (die) Eigenschaften, der jeweiligen Existenz, mit denen man konfrontiert ist.

Wenn ich zB mit einem Baum konfrontiert werde, sehe ich mich mit den Eigenschaften dieses Baums konfrontiert - seiner Rinde, seinem Stamm, seinen Ästen, seinen Blättern oder Früchten, ... -; und werde ich mit einem Auto konfrontiert, sind es Eigenschaften dieses Autos - wie etwa seine Karosserie - die auf mich wirken.

Dass etwas Existierendes keine Eigenschaft(en) besitzt, ist unmöglich!
DENN: Zumindest räumliche und/ oder zeitliche Eigenschaften besitzt jede Existenz.

'Wo auch immer du daher auf Eigenschaften stoßt, dort ist Existenz!'

Existenz = Eigenschaft(en)

19.8.08

Wenn es, im Grunde, kein Ich gibt: Warum führst du dann ein derart Ich-bezogenes Leben?

Der folgende Dialog ist fiktiv:

Niki (fiktiver Gesprächspartner): Ich, ich, ich, und nochmals ich.

Ich empfinde dieses permanente Hochhalten des Ichs als einfallslos und wenig kreativ.

Es langweilt mich.

Wann werdet ihr es endlich einsehen?: Ein Ich, als Einheit, gibt es nicht!

Mulmi: Ach ja?

Du bist stolz, auf deine attraktive und intelligente Frau.

Du hast zwei Kinder.
Und schon früh hast du für sie entschieden, dass sie einen internationalen Kindergarten besuchen, um Englisch, als quasi zweite Muttersprache zu erlernen.

Du hast ein schnelles, neues Auto.

Du hast mit Auszeichnung studiert, und bist nun Junior-Partner.

Und: Bevor du abends, in dein schmuckes Eigenheim zurückkehrst, checkst du, in einem der angesagtesten Fitness-Studios ein, um, einerseits gesehen zu werden, und um dich mit Freunden und Bekannten zu treffen, und, um andererseits, NATÜRLICH, auch in körperlicher Hinsicht, in Top-Form zu bleiben...

Dein Leben, könnte Ich-bezogener nicht sein!

Und daher die Frage:
Wenn es, wie du behauptest, TATSÄCHLICH zutrifft, dass ein Ich, im Grunde, nicht existiert:
WARUM führst du dann ein derart Ich-bezogenes Leben?

Niki: Du bist unfair...

Mulmi: Unfair?

Ich bin nicht unfair!

Wenn man es genau betrachtet, bist du derjenige der unfair ist!
DENN: Einerseits vertrittst du VEHEMENT die These, dass es ein Ich nicht gibt, und forderst von uns allen ein den Glauben an das/ ein Ich zu überwinden, und, auf der anderen Seite führst du (in der Praxis) ein Leben, das VÖLLIG, auf dem von dir so sehr verböhnten Ich-Konzept basiert.

Bist du dir dieser Diskrepanz, zwischen deinem Reden und deinem Tun, wirklich nicht bewusst?
Oder: Sind deine flammenden Appelle, gegen das/ ein Ich, in Wahrheit nur Show?

5.8.08

Der 'Gleichklang' von Körpern - oder: Warum wir es als unangenehm empfinden, mit einer uns fremden Person, auf gleicher Höhe, einherzugehen

Jeder kennt die Situation:
Man geht am Bürgersteig, und 'plötzlich' ist man einer unbekannten Person nahe, und geht mit ihr, ein Stück des Weges, auf gleicher Höhe.

Ist man sich dieses Gemeinsam-Gehens-auf-gleicher-Höher-mit-einer-fremden-Person bewusst, wird dieses Nebeneinher-Gehen, zumeist, als unangenehm empfunden, und in den meisten Fällen reagieren wir in einer solchen Situation derart, dass wir entweder schneller oder langsamer gehen, um nicht mehr länger auf gleicher Höhe mit dem Fremden zu sein.

Warum aber empfinden wir eine derartige Situation, vielfach, als unangenehm?

Meine These: Wir empfinden es deshalb als unangenehm, da wir den 'Gleichklang' von Körpern als etwas zutiefst Intimes empfinden!
Und diesen 'Gleichklang' von Körpern 'teilen' wir, im Normalfall, nur mit uns vertrauten Menschen gerne (Beispiel: Sexualität)!

Wenn wir also, auf gleicher Höhe, mit einer uns fremden Person einhergehen, und wir uns dessen bewusst sind, empfinden wir dies als einen, von uns NICHT GEWOLLTEN 'Eingriff' in unseres Intimsphäre!

Sollte diese These zutreffend sein, dann würde auch das militärische Exerzieren und im Gleichschritt Marschieren in einem neuen Licht erscheinen.
DENN: Dann wären das militärische Exerzieren und im Gleichschritt Marschieren nicht nur Übungen um den Gehorsam der Soldaten zu trainieren, sondern würden vermutlich auch dazu dienen, um, durch den 'Gleichklang' der Körper, unter und zwischen den sich (noch) fremden Personen/ Soldaten, (künstlich) ein Gefühl der Intimität, der Zusammengehörigkeit zu schaffen.

'Sich etliche Zeit im 'Gleichklang' der Körper zu bewegen, schafft Vertrautheit - und dies nicht nur im militärischen Bereich!'

1.8.08

Warum gelten Platon, Nietzsche oder Habermas, allgemein, als Philosophen?

Das folgende Dialog orientiert sich an einer realen Diskussion, mit dem User sw, im Philosophie Forum : Grundlagen der Philosophie:

Mulmi: Wenn es tatsächlich so sein sollte, wie du sagst, und es keine Gemeinsamkeiten zwischen den unterschiedlichen Philosophien gibt bzw geben kann, dann frage ich mich: Warum gibt es dann, überhaupt, den Begriff Philosophie?

Warum werden Platon, Nietzsche oder Habermas als Philosophen bezeichnet, und, warum finden sich ihre Namen, in diversen Lexika, STETS, in der Rubrik Philosophie - und nicht unter der Rubrik 'Große Meister der Kochkunst'?

Warum, wird an unseren Schulen Philosophie unterrichtet?

Und warum bezeichnet man es als persönliche Lebensphilosophie, wenn man, zB, die Anwendung von körperlicher Gewalt, prinzipiell, ablehnt?

Was meinst du?

Und vor allem: Was verstehst DU, unter Philosophie?

sw: Bitte genau zuhören!
Ich habe nicht gesagt, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen den Philosophien gibt.

Du kannst Unmengen von Gemeinsamkeiten und Parallelen zwischen Philosophien finden.
Auch Ähnlichkeiten.
'Das Verbindende'. Da wirst Du vermutlich nie fertig.

Ich glaube nicht, dass es 'DIE Gemeinsamkeit' zwischen Philosophien gibt. Also eine 'absolute' Gemeinsamkeit.

Du hattest gefragt (Zitat Mulmi): 'Meine Frage lautet daher: Was ist es, das, ausnahmslos, ALLEN Philosophien gemeinsam ist?' (siehe dazu: Beweis-Was-ist-Philosophie Nr. 1 : Das Gemeinsame ALLER Philosophien, ist weder die Liebe zur Weisheit noch ist es die Suche nach Wahrheit und nach Wirklichkeit (verf: 14.2.2008/ K-L-A-F-Bl/ Lexikon: Philosophie, Wahrheit, Wirklichkeit))

Meine Antwort lautet: Vielleicht, ist das allen Philosophien Gemeinsame, dass man sie nicht wirklich (letztlich) voneinander trennen kann.
Aber das, beantwortet wohl nicht Deine Frage, die eher nach 'etwas Bestimmten' fragt.
Richtig?

Ich denke, man nennt die Menschen nach ihren Taten, bzw. Tätigkeiten.
So wie man einen Bäcker nach seinem Handwerk nennt oder einen Maler nach seiner malerischen Tätigkeit, so würde man auch jemanden der sich lange mit dem Thema Philosophie beschäftigt - und dieses eben auch selbst betreibt - wohl Philosoph nennen.

Und um ein großer Meister der Kochkunst zu sein, bedarf es wohl durchaus einer gewissen Philosophie (z.B. 'nur die besten Zutaten', etc.).

Dein Anspruch war aber ein anderer.
Du wolltest eine allgemeingültige Definition für Philosophie.
Du selber nimmst aber eine Abgrenzung vor... indem Du sagst: Philosophen sind keine Köche, oder große Meister der Kochkunst.

Ich sage daher: Warum sollen Philosophen nicht auch beim Kochen das Universum ergründen?
Vielleicht, kommt man da ja auf die besten Ideen?

Ich jedenfalls finde die Philosophie viel zu 'komplex', um sie allgemein-gültig zu 'beschränken'.

Mulmi: Du missverstehst mich.

Ich habe nie behauptet, dass Köche keine Philosophen sein können, noch habe ich die Sichtweise vertreten, dass Kochen nicht auch etwas Philosophisches sein kann.

Es gibt eine Reihe, sehr interessanter Gastrophilosophen :-)

Im Grunde, kann man von allem und jedem, zum Philosophieren, inspiriert werden, und man kann, im Grunde, über alles philosophieren!
Nicht umsonst wird, in vielen gängigen Definitionen von Philosophie - siehe zB: http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie -, dezidiert darauf hingewiesen, dass der Gegenstandsbereich der Philosophie ein allgemeiner und damit, ein nicht-begrenzter ist.

Meine Frage(n) an dich, zielte(n) jedoch in eine andere Richtung.
Ich habe dich nämlich gefragt, warum zB Platon, Nietzsche oder Habermas, ALLGEMEIN, als Philosophen bezeichnet werden, und warum ihre Namen, in diversen Lexika, REGELMÄßIG, unter der Rubrik Philosophie zu finden sind - und nicht, zB, unter der Rubrik 'Große Meister der Kochkunst' ?

Über die Gastronomischen-Fähigkeiten eines Platons, Nietzsches oder Habermas wissen wir annähernd so wenig, wie über jene von Epikur, Hume oder Mach.
Und daher ist davon auszugehen, dass es nicht die Liebe zur Kochkunst ist, die diese Persönlichkeiten eint, und die, primär, dafür verantwortlich zeichnet, dass sie, in diversen Lexika, als Philosophen gelten.

Die Liebe zum Kochen ist somit nicht, notwendigerweise, etwas Typisch-Philosophisches.
Und ein Koch muss nicht, unbedingt, ein Philosoph sein.
ABER: Die Liebe zum Kochen, KANN zum Philosophieren führen, und sie KANN etwas Philosophisches sein.
Und ebenso KANN auch ein Koch, ein Philosoph sein.

Und wieder stellt sich mir die Frage: Was ist denn nun das Eigentlich-Philosophische, am Philosophieren?
Und warum gilt jemand - wie Platon, Nietzsche, Habermas, Epikur, Hume oder Mach -, ALLGEMEIN, als Philosoph?

Eine mögliche Antwort hast du ja bereits gegeben, als du meintest, dass Menschen, unter anderem, nach ihrem Tun benannt werden.
DOCH: Deine Antwort, weist einen kleinen Schönheitsfehler auf.
DENN: Aus ihr geht nämlich in keinster Weise hervor, was denn nun das Charakteristische, das Einzigartige ist, am Thema Philosophie.
Und da du, ebenfalls, nicht darauf eingehst, worin sich nun das Tun eines Philosophen, typischerweise, von anderem Tun - wie zB dem für einen Bäcker oder Maler Typischen-Tun -, unterscheidet, erfährt man aus deiner Antwort, letztendlich, leider auch nicht mehr, als dass ein Philosoph jemand ist, der sich für etwas interessiert, das sich Philosophie nennt, und dass er das, was sich Philosophie nennt, auch betreibt.

Was allerdings Philosophie konkret ist, und warum Persönlichkeiten wie Xenophanes oder Hegel, ALLGEMEIN, als Philosophen gelten, bleibt LEIDER auch weiterhin unklar, und unbeantwortet...