Aufgrund der Tatsache, dass die Lichtgeschwindigkeit endlich ist, wird von manchen die These vertreten, dass all unsere Leben ein Leben in der Vergangenheit ist, und, dass es die Gegenwart im Grunde nicht gibt.
DOCH: Von der Verfechtern dieser These wird vielfach übersehen, dass es immer etwas Gegenwärtigem bedarf, um auf das/ etwas Vergangenes 'zurückgreifen' zu können - und, da dem so ist, kann es unmöglich sein, dass das/ unser Leben sich EINZIG aus Vergangenem zusammensetzt!
vor 14 Jahren
3 Kommentare:
Entscheidend dafür die Dimension.
So etwa : in welchem Zeitfenster sind wir überhaupt fähig zu denken, wahrnehmen und empfinden? Eine Sekunde? Hundertstel, eine tausendstel Sekunde?
Denn je kleiner das Zeitfenster, desto eher hinken wir der Gegenwart hinterher. Parallel dazu müsste man ein Zeitfenster für "Gegenwart" definieren.
Doch ein anderer Aspekt wäre mindestens so entscheidend.
Die Gleichzeitigkeit.
Etwa : über ein Ereignis können wir nur im Nachhinein denken. Dennoch erleben wir es im Zeitpunkt des Geschehens, also in der Gegenwart.
Hierfür entscheidend die Bewegung.
Ereignisse bewegen sich. Bewegen sich zu neuen Konstellationen. Also doch panta rhei?
Der Begriff "Gegenwart" suggeriert Statik und scheint die permanente Bewegung der Ereignise zu ignorieren.
Ohne die Vergewisserung in welchem Zeitfenster wir "Gegenwart" definieren, ist es also beinahe unmöglich, die grundsätzliche Frage zu beantworten.
@ genussdenker
Wenn wir denken, hinken wir der Gegenwart niemals hinterher.
DENN: Denken, ereignet sich ausschließlich IN der Gegenwart!
'Ein vergangenes Denken, ist bereits abgeschlossen, und ein zukünftiges Denken, hat noch gar nicht erst stattgefunden.'
Und: Nicht ganz nachvollziehbar ist für mich, warum du glaubst, dass (die) Gegenwart statik suggeriert... ???
Du liest jetzt, in der Gegenwart, diese Zeilen, und dieses dein Lesen und Verarbeiten, des hier Geschriebenen, ist ein im Jetzt, in der Gegenwart ablaufender Prozess, der alles andere als statisch ist...
LG Mulmi
Nun ja, es liegt daran, dass "Gegenwart" en begriffliches Konstrukt ist. Ein Konstrukt welches aus einem Zeitfenster besteht. "Gegenwart" ist also stets davon abhängig, wie man das Zeitfenster festlegt. Es kann (wie du es zB erwähntest) auf eine Minute oder auf eine Stunde beschränkt sein. Aber auch ein Jahr, oder gar Dekade und Epoche können festgelegt werden.
Die Zeit (Dauer) steht niemals still. Wir tun dies jedoch begrifflich und dieses für uns selbstverständliche Phänomen ist entscheidend für das dem Menschen eigen Raum-Zeit-DenkVermögen. Ja unsere Vorstellungskraft welche zeitliche Räume überwinden vermag.
Somit können wir Ereignisse analysieren. Wir besitzen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. All dies dient der Prophylaxe. Um uns vorzubereiten. um auf die Ereignisse im Futur einwirken zu können.
Wir wisen, dass die Faktoren welche zum Zustand der gegenwärtigkeit führten dermassen komplex sind, sodass wir in der "Einfrierung" der Gegenwart Gelegenheit besitzen diese faktoren erst mal zu sammeln. All dies ist uns dermasen verinerlicht, das wir es kaum mehr bewusst wahrnehmen.
Aber es stimmt : der Augenblick in dem ich nun diese Antwort las, ist Gegenwart. Und dennoch ist eben dieser Moment bereits die Fortführung der Gegenwart. Die Ereignisse stehen nicht still weil permanent Ereignisse in Zuständen auf andere gegenwärtige Zustände einwirken.
Sich dies vorzustellen, gleicht der alten Physikfrage, ob denn Photonen aus Wellen oder Teilchen bestehen. Unsere Vortsellungskraft macht da halt, wo sie sich eigene Mechanismen aneignete um sich die Dinge übrhaupt gewahr zu werden.
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