Der folgende Dialog ist fiktiv, und ist von mehreren Diskussionen, im Philosophie Forum : Sein Wahrheit und Wirklichkeit, inspiriert:
Niki (fiktiver Gesprächspartner): Heraklits [1] Philosophie, enthält vielerlei tiefe Wahrheiten.
Am meisten jedoch beeindruckt mich sein kosmologischer Entwurf.
Seine Sichtweise, dass alles im Kosmos Feuer, und damit Energie, ist, UND, seine damit verbundene Einsicht, dass alles fließt, sind, als Theorie, eine geniale Vorwegnahme, des Energieerhaltungssatzes der Physik [2].
Und: Es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, wenn ich mich mit der Philosophie Heraklits befasse, dass schon damals dermaßen modern gedacht wurde!
Mulmi: Auch ich schätze Heraklit.
Doch: Du interpretierst da etwas, in die antike, heraklitische Philosophie, das in ihr, so, nicht enthalten ist.
Der Ausgangsfehler, ist die Gleichsetzung, der antiken Vorstellung von Feuer mit dem naturwissenschaftlichen Phänomen der Energie.
Abgesehen davon, dass eine derartige Gleichsetzung, durch die wenigen Fragmente bzw Sätze, die, von Heraklits ursprünglichem Werk, heute noch erhalten sind, nicht zu belegen ist, sind das Feuer bei Heraklit und das physikalische Phänomen der Energie, schon von ihrer Grund-Konzeption her, ZU verschieden, als dass ihre Gleichsetzung, objektiv, zu rechtfertigen wäre.
Heraklits Feuer, ist allgegenwärtig, und, unterliegt einem kontinuierlichem Fluss.
Oberflächlich betrachtet, scheinen diese Eigenschaften des Feuers, in selber Weise, AUCH auf die physikalische Energie zuzutreffen, und, nicht wenige werden daher – ebenso wie du - meinen:
'Klar!
Sicher!
Auch in unserem Universum, ist Energie allgegenwärtig!
Im Grunde, ist alles Energie!
Und, die all-seiende Energie, in unserem Universum, fließt, einem nicht endenwollenden Strome gleich, gleichmäßig, dahin!'
Das Problem ist allerdings, dass der durchaus weitverbreitete Glaube, dass alles Energie ist, und, dass Energie einem kontinuierlichem Wandel unterliegt, objektiv unzutreffend ist.
Dass alles, in unserem Universum, Energie ist, wird, unter anderem, durch die Existenz der so genannten Voids widerlegt [3].
Voids sind Leer-Räume, von einer durchschnittlich Größe von 15 Millionen Lichtjahren [4], in denen, in weiten Bereichen, keine Masse vorhanden ist.
Und dort, wo keine Masse ist – das wissen wir seit Einstein (E=m*c² [5]) –, dort ist auch keine Energie!
Aber auch der uns ach so gewohnten Vorstellung, dass sich der Wandel, das Vergehen, von Sein, einheitlich gleitend, fließend vollzieht, bereiten die Erkenntnisse der Quantenmechanik [6] ein jähes Ende.
Im Quantenbereich nämlich, gibt es keinen kontinuierlich Energiefluss.
Denn: Im Quantenbereich, wird Energie schubweise, in Energiepacketen übertragen [7].
Der Satz 'Alles fließt!', hat also, wie sich zeigt, keine allgemeine Gültigkeit, und trifft, zB, auf die Energie im Quantenbereich, absolut nicht zu.
Was die Energie im Quantenbereich betrifft, wäre es vielleicht zutreffender, eher von einem Stottern als von einem Fließen zu sprechen!
Quellen
1. http://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit
2. http://de.wikipedia.org/wiki/Energieerhaltungssatz
3. http://de.wikipedia.org/wiki/Void_%28Astronomie%29
4. Alpha Centauri: Gibt es Löcher im Weltraum?
5. http://de.wikipedia.org/wiki/Energie
6. http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenmechanik
7. http://de.wikipedia.org/wiki/Quanten
Philosophische Fragen
Dieser Beitrag gibt konkrete Antworten, auf folgende Philosophische Fragen:
Ist alles, in unserem Universum, Energie?
Vollzieht sich der Wandel, und damit das Entstehen und Vergehen von Sein, stets, kontinuierlich?
Ist Heraklit der Eigentliche-Entdecker des Energieerhaltungssatzes?
vor 14 Jahren
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