Der folgende Dialog ist fiktiv:
Niki (fiktiver Gesprächspartner): Ich, ich, ich, und nochmals ich.
Ich empfinde dieses permanente Hochhalten des Ichs als einfallslos und wenig kreativ.
Es langweilt mich.
Wann werdet ihr es endlich einsehen?: Ein Ich, als Einheit, gibt es nicht!
Mulmi: Ach ja?
Du bist stolz, auf deine attraktive und intelligente Frau.
Du hast zwei Kinder.
Und schon früh hast du für sie entschieden, dass sie einen internationalen Kindergarten besuchen, um Englisch, als quasi zweite Muttersprache zu erlernen.
Du hast ein schnelles, neues Auto.
Du hast mit Auszeichnung studiert, und bist nun Junior-Partner.
Und: Bevor du abends, in dein schmuckes Eigenheim zurückkehrst, checkst du, in einem der angesagtesten Fitness-Studios ein, um, einerseits gesehen zu werden, und um dich mit Freunden und Bekannten zu treffen, und, um andererseits, NATÜRLICH, auch in körperlicher Hinsicht, in Top-Form zu bleiben...
Dein Leben, könnte Ich-bezogener nicht sein!
Und daher die Frage:
Wenn es, wie du behauptest, TATSÄCHLICH zutrifft, dass ein Ich, im Grunde, nicht existiert:
WARUM führst du dann ein derart Ich-bezogenes Leben?
Niki: Du bist unfair...
Mulmi: Unfair?
Ich bin nicht unfair!
Wenn man es genau betrachtet, bist du derjenige der unfair ist!
DENN: Einerseits vertrittst du VEHEMENT die These, dass es ein Ich nicht gibt, und forderst von uns allen ein den Glauben an das/ ein Ich zu überwinden, und, auf der anderen Seite führst du (in der Praxis) ein Leben, das VÖLLIG, auf dem von dir so sehr verböhnten Ich-Konzept basiert.
Bist du dir dieser Diskrepanz, zwischen deinem Reden und deinem Tun, wirklich nicht bewusst?
Oder: Sind deine flammenden Appelle, gegen das/ ein Ich, in Wahrheit nur Show?
vor 14 Jahren
2 Kommentare:
Das eine "Ich" oder viele "Ich"s hin oder her: für mich ist es das einzige, was Ich habe.
Man handelt immer für sich selbst.
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