Philo-Frage der Woche: Ist Wahrheit eine Erfindung des Menschen?
Was meint ihr?
vor 14 Jahren
Was ist das Sein, und was das Nichts? Was sind die Grundlagen aller Existenz, und was sind die Grundlagen unseres menschlichen Erkennens? Ist tatsächlich alles relativ im Sein? Was ist Leben? Worin unterscheidet sich der Menschen vom Tier? Was ist Freiheit? Was ist Bewusstsein? Warum verhalten wir uns, wie wir es tun? Wie könnte man Philosophie am allgemeingültigsten definieren? uvm
4 Kommentare:
Zunächst einmal müsste geklärt werden, über welchen Wahrheitsbegriff überhaupt diskutiert werden soll. 'Wahrheit' als schlicht 'wahr' oder 'falsch' (wobei hier die Schlichtheit auch schon schnell aufhört), oder eher etwas in richtug subjektiv/objektiv, oder doch etwas ganz anderes?
Die Frage ist auch, was ein Wahrheitsbegriff ohne den Menschen noch für einen Sinn hätte. Demnach wäre also der Begriff der Wahrheit natürlich eine Erfindung des Menschen. Eine Erfindung innerhalb des Systems Sprache.
Aber selbst unter den Menschen ist Wahrheit ja durchaus etwas, das jeder ein wenig anders versteht. Das ist zum einen dann kontextabhänig, zum anderen Auslegungssache.
Und dann muss natürlich noch darüber gesprochen werden, ob wir annehmen, dass so etwas wie ein Gott existiert oder nicht.
Ich persönlich bin der Meinung, dass Wahrheit in gewissem Sinne sehr wohl eine Erfindung des Menschen ist. Eine Erfindung, die problematischer kaum sein kann. Die andere Erfindung des Menschen, den Glauben an eine absolute Wahrheit nämlich, halte ich für äußerst problematisch.
Ich bin eher der Meinung und dem Glauben verflichtet, dass es die "Wahrheit" bereits vor dem Menschen gab.
Sicherlich es ist kein Gegenstand und auch kein gesellschaftliches Phänomen sondern ein abstrakter Begriff. Doch gerade die symbolische Zuschreibung an dieses Wort "Wahrheit" kommt von irgendher. Es ist nicht das Wort was wir behandeln, deswegen auch nicht die Sprache, sondern das, was dahinter steckt. Daher verstehe ich "Wahrheit" als ein Axiom.
Ich glaube weiterhin, dass nicht die "Wahrheit" das Problem ist sondern die Suche nach ihr. Und für mich ist die Suche nach "Wahrheit" ein Produkt der Logik und Wissenschaftsfrage. Diese Suche wird dementsprechend immer existend sein, solange es Wesen gibt, die zu solchem denken in der Lage sind.
Und wie definiert sich dann diese Wahrheit, die schon vor dem Menschen da war? Was ist sie und für was hat sie eine Bedeutung?
Die Suche nach der Wahrheit ist tatsächlich ein Problem, aber eines, das sich eben auch aus dem Konstrukt 'Wahrheit' ergibt. Die Suche nach der Wahrheit ist dann das Problem überhaupt.
Für mich ist die Wahrheit, alles was wir sehen und verfolgen können, sofern wir belegen können, das es eben so passiert ist, oder existiert. Wahrheit ist, wenn man Aktion und Reaktion von Anfang bis Ende verfolgen kann, um dann zu sagen, so ist es gewesen.
Für viele ist die Wahrheit einfach nur das was sie glauben wollen, oder sie glücklich macht, aber wenn ich die Möglichkeit hätte, dieses Ziel zu erreichen, so wäre es die Wahrheit finden.
Aber nicht eine der vielen, sondern die Ganze. ;)
Kommentar veröffentlichen