13.5.09

Dass es mehr gibt als das eigene Bewusstsein, ist bis jetzt noch nicht beweisbar - und dennoch führen wir alle unser Leben so, als wäre es bereits bewiesen, dass es mehr gibt

Der folgende Dialog ist fiktiv:

Niki (fiktiver Gesprächspartner): Grundsätzlich ist es schwierig bis unmöglich, etwas Genaueres über das Bewusstsein anderer auszusagen!
DENN: Im Grunde, kann man sich nur des eigenen Bewusstseins sicher sein.

Mulmi: Dass man sich nur der Existenz des eigenen Bewusstseins wirklich sicher sein kann, ist richtig!
DENN: Letztendlich gibt es noch keinen schlüssigen Beweis dafür, dass es tatsächlich mehr gibt, als die eigene Existenz, und, es könnte daher ebenso gut sein, dass die Wirklichkeit in der wir leben, nichts weiter ist als eine, von unserem Bewusstsein, hervorragend inszenierte Illusion.

An das Vorhandensein einer (anderen) Wirklichkeit, außerhalb des eigenen Bewusstseins, kann man bisher nur glauben.
DOCH:
Das Seltsame ist: Obwohl man an das Vorhandensein einer (anderen) Wirklichkeit, außerhalb des eigenen Bewusstseins, bisher nur glauben kann, ziehen viele das Vorhandensein einer derart Jenseitigen-Welt nicht mal ansatzweise in Zweifel, und leben, als wäre ihr Gegeben-Sein gewiss.

Ich selbst bin dafür ein gutes Beispiel.

Normalerweise, wenn etwas noch nicht feststeht bzw noch nicht erwiesen ist, bin ich eher abwartend...
In Bezug allerdings auf die Frage, ob es mehr gibt als nur mich, war ich, mein gesamtes bisheriges Leben über, alles andere als abwartend, und habe stets so gelebt, als würde eine Welt jenseits meines Bewusstseins existieren.

Als Kind etwa habe ich mich nie gefragt, ob ein Geschenk das ich erhalten habe, nur eine Illusion sein könnte.

Ich habe nie bezweifelt, dass es die Schule, die ich besuchen musste, tatsächlich gab.

Und seit mittlerweile 5 Jahren lebe ich mit meiner Freundin zusammen, und habe, während dieses doch schon längeren Zeitraums, niemals, ernsthaft in Erwägung gezogen, dass sie lediglich ein Produkt meines Geistes sein könnte.
Soll heißen: Ich habe meine Freundin stets wie ein real-existierendes Wesen, und nicht wie eine (mögliche) Illusion, behandelt.

'Um einen (anderen) Menschen, als (mögliche) Sinnestäuschung bzw als Illusion, anzusehen, muss sich zuvor einiges, in einem, ereignet haben, um einen solchen Zweifel hervorzurufen!'

Wenn man es also genau betrachtet, war mein bisheriges Leben, uneingeschränkt, auf dem GLAUBEN aufgebaut, dass er mehr gibt, als nur mich.

Man mag, vielleicht, mein unkritisches Anhaften, an einem Glauben, als oberflächlich einschätzen, und, vielleicht sogar verurteilen.
ABER: Wenn ich mich in meiner näheren und weiteren Umgebung umblicke, wüsste ich niemanden, der anders lebt, als ich es bisher getan habe.

So kenne ich niemanden, der freiwillig auf Kontakte zu anderen Menschen verzichten würde, nur deshalb, weil diese Menschen, vielleicht, illusorisch sein könnten.

Ich kenne niemanden, der, freiwillig, auf jegliche Freizeitbeschäftigung, auf jegliches Hobby, verzichten würde, da sich, vielleicht, jegliches Tun als irreal erweisen könnte.

Und: Ich kenne niemanden, der einen Traumjob sausen lassen würde, nur deshalb, da dieser Job, möglicherweise, ein eingebildeter sein könnte.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis, wurde schon des Öfteren die Frage diskutiert, ob es mehr gibt, als das eigene Ich.
ABER: Selbst der schärfste Kritiker, und der vehementeste Verteidiger der Sichtweise, dass es, vermutlich, nicht mehr gibt, als die eigene Existenz, ist am Ende des Zusammenseins aufgestanden, ist zumeist nach Hause gefahren, hat geschlafen, ist am nächsten Morgen zumeist wieder erwacht, ist seiner Arbeit nachgegangen, hat sich mit anderen Menschen ausgetauscht, usw usf...

UND: Aufgrund all dem, vermute ich, dass der Tatsache, dass es noch keinen schlüssigen Beweis, für das Vorhandensein einer Wirklichkeit, jenseits unseres subjektiven Bewusstseins, gibt, für die meisten, höchstens theoretische Bedeutung zukommt, und, dass diese Tatsache kaum Einfluss nimmt, auf die praktischen Aspekte unserer Lebensplanung, und, der Lebensführung.

Oder: Lebst du ein anderes Leben?

Ist nicht auch dein Leben daraufhin ausgerichtet, dass es mehr gibt, als nur dich?

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