Anfangs konnte man sich ja noch einreden, dass die paar Landsleute, die da plötzlich in rot-weiß-rot-beflaggten Autos herumkurven, das bestimmt irgendwie ironisch meinen. So als wollten sie dem Rest der Welt sagen: "Wir wissen eh, dass es lächerlich aussieht, aber hin und wieder ein bisschen Mut zur Peinlichkeit hat doch auch was für sich." Jetzt, kurz vor dem EURO-Anpfiff, ist die Dichte an patriotisch geschmückten Gefährten allerdings verdächtig hoch. Dass deren Fahrer alle einen Scherz machen, ist eher unwahrscheinlich. Offenbar sind wesentlich mehr Österreicher bereit, ihre Heimatliebe zur Schau zu stellen, als man in Nicht-EURO-Zeiten annehmen könnte.
Stimmt schon: Es lebt sich ausgesprochen gut in diesem Land. Aber wozu stolz sein auf Österreich? Der Großteil der Bevölkerung hat jedenfalls nicht viel zum eigenen Österreichisch-Sein beigetragen. Er ist rein zufällig in einem ganz passablen Land auf die Welt gekommen - Schwein gehabt. Außerdem: Wer besonders stolz auf sich und die Seinen ist, kann den Rest der Welt nicht genauso klasse finden.
Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=3356536
Dass derjenige, der stolz auf sich und die Seinen ist, andere nicht genauso klasse findet, ist eine These, die einiges für sich hat - und die, bis zu einem Grad, sicherlich zutreffend ist!
Um diese These allerdings näher zu prüfen, richten wir unseren Blick von der großen Sozialen-Einheit Land bzw Staat auf die kleinere, und daher überschaubarere Einheit 'Familie':
Und: Es zeigt sich:
Auch in der kleineren Sozial-Einheit 'Familie' ist der Stolz, auf die Seinen, weit verbreitet!
Gestern erst sah ich eine junge Mutter, die am Spielplatz ihrem Sohn beim Tretroller-fahren beobachtete, und, die Art und Weise wie sie dort stand, wie sie ihrem Kind mit den Augen folgte, und wie sie lächelte, ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie stolz war, auf IHREN Kleinen!
Dass allerdings eine junge Mutter stolz auf ihren Nachwuchs ist, hat weder etwas Ironisches, Lächerliches, oder gar Peinliches an sich!
Dass eine Mutter stolz ist auf ihr Kind, hat den einen 'einfachen' Grund: Sie liebt ihr Kind!
Stolz-sein, ist immer auch ein Ausdruck von Liebe!
DOCH: Dass man liebt, bedeutet nicht, ZWANGSLÄUFIG, dass man jemand oder etwas Anderes, NICHT EBENFALLS, LIEBEN KANN!
'Die Liebe zum Einen, schließt die Liebe zum Anderen NICHT, NOTWENDIGERWEISE aus!'
Ich zB liebe meine Großmutter.
Ich liebe meine Mutter, UND meinen Vater.
Ich liebe meine Freundin.
Ich liebe meinen Onkel.
Ich liebe meine schon verstorbene Urgroßmutter, UND, meinen leider schon verstorbenen Urgroßonkel.
Ich liebe meinen Dackel.
Ich liebe mein Grätzel.
Ich liebe den Bezirk, die Stadt, UND auch das Land in dem ich lebe.
UND: Ich liebe Europa.
Patriotismus ist - in den meisten Fällen - eine Form von Liebe!
Ob ich allerdings die Welt ALS GANZES liebe, und mit ihr ALLE Menschen, die auf ihr leben, weiß ich ehrlich gesagt nicht!?
Die Welt als Ganzes, ist doch sehr groß!
Vielleicht ist sie gar ZU groß, um ihr, als Ganzes, aufrichtige, echte Gefühle entgegenzubringen!?
Und wie soll ich, TATSÄCHLICH, ALLE Menschen lieben, wenn ich - verhältnismäßig betrachtet - nur wenige von ihnen kenne!?
'Etwas oder jemand Unbekannten, kann man doch nicht lieben!?
Man kann nur lieben, das man kennt!'
Doch im Unterschied zur Liebe, zu bekannten Einzel-Personen, ist der Patriotismus eine Liebe, zu einer Sozialen-Einheit.
Und zwar ist er eine Liebe, zur einer sozialen Einheit, welche über die unmittelbare Familien-Struktur hinausgeht, UND, der man - wie auch der Familie - als Mitglied angehört.
Ausgehend, von dem bisher Ausgeführten, lassen sich somit 3 Arten von Liebe unterscheiden:
1.: die Liebe, zu bekannten Einzel-Personen
2.: die Liebe, zur unmittelbaren Familie
und
3.: die Liebe, zu größeren Sozialen-Einheiten
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